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Buchkapitel

Alfred Wegener - der Einstein der Erdwissenschaften

Urheber*innen
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Kind,  R.
2.4 Seismology, 2.0 Physics of the Earth, Departments, GFZ Publication Database, Deutsches GeoForschungsZentrum;

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Zitation

Kind, R. (2015): Alfred Wegener - der Einstein der Erdwissenschaften. - In: Breidbach, O., Godel, R., Christoph, A. (Eds.), Welt-Anschauungen: interdisziplinäre Perspektiven auf die Ordnung des Globalen, (Acta Historica Leopoldina ; 67), Stuttgart : Wiss. Verlagsges., 129-135.


Zitierlink: https://gfzpublic.gfz-potsdam.de/pubman/item/item_1127895
Zusammenfassung
Im Januar 1912 hielt der 31-jährige Meteorologe Alfred Wegener (1880 – 1930) auf einer Konferenz in Frankfurt vor Gelogen einen Vortrag, in dem er seine Theorie der „Drift der Kontinent“ vorstellte (Wegener 1912). Nach dieser Theorie sollten die Kontinente sich nicht in einer fixierten Lage befinden, sondern über tausende von Kilometern bis in die Gegenwart hinein über die Erdoberfläche wandern. Es gab mehr wütende Proteste gegen seine Argumente als ernsthafte Diskussionen, da Wegener allen damals geltenden Lehrmeinungen widersprach. Die Mehrzahl der Geologen lehnte über die nachfolgenden etwa fünf Jahrzehnte Wegeners Theorie ab. Erst in den 1960er Jahren verdichteten sich durch neue Daten die Beweise so stark, dass praktisch alle Geologen die Wanderungen der Kontinente in erweiterter Form als „Plattentektonik“ anerkannten und enthusiastisch studierten. Das Ergebnis war eine Revolution in den Geowissenschaften. Der Planet Erde wurde als dynamische Wärmekraftmaschine entdeckt. Trotzdem beruft man sich bis in die heutige Zeit relativ wenig auf Wegener als den Begründer der modernen globalen Geologie. Was Wegener 1912 vorgetragen hatte und was er bis zum Ende seines Lebens ständig erweiterte, waren Schlussfolgerungen aus Beobachtungen, die jedermann frei zugänglich waren. Die wesentliche Leistung Wegeners war eine Neuinterpretation bekannter Tatsachen. Wegener hatte betont, dass er die Antriebskräfte für die Drift der Kontinente nicht kenne und dass weitere Beobachtungen und Beweise nötig seien, bevor man erfolgversprechend auf die Ursachen schließen könne. Insbesondere hielt er geodätische Messungen der Bewegungen der Kontinente für nötig. Auf seiner letzten Reise nach Grönland, auf der er 1930 starb, war das eines seiner Ziele. Wegener hat die Geowissenschaften ähnlich beeinflusst, wie Charles Darwin (1809 – 1882) oder Albert Einstein (1879 – 1955) es in ihren Gebieten taten.