Item

Abstract

Die Erforschung des "Systems Erde" wird zunehmend im Rahmen internationaler Programme und in multidisziplinärer Kooperation durchgeführt. Das gilt auch für Bohrungsprojekte des "International Continental Scientific Drilling Program" (ICDP). Globale Zielsetzung, verteilte Datenbestände und dezentrale Forschungsaktivitäten verlangen völlig neue Konzepte für das wissenschaftliche Arbeiten und stellen sehr hohe Anforderungen an das Informations- und Kommunikationsmanagement. Das Daten- und Rechenzentrum des GeoForschungsZentrum Potsdam (GFZ) hat die Aufgabe übernommen, ein ICDP-Clearinghouse aufzubauen, das als zentrale Schaltstelle in einem Informationsnetzwerk für die beteiligten Wissenschaftler und Forschungsinstitute fungiert. Dieses Meta-Informationssystem weist Informationsressourcen wie Dokumente, Messdaten, geologische Karten und Bilder von Bohrkernen nach und führt über eine WWW-basierte Schnittstelle zu primären Datenquellen. Damit wird bereits zu Beginn einer Bohrung ein Mehrwertdienst (value added service) angeboten. Die involvierten Wissenschaftler erhalten - durch besondere Zugriffsrechte gesichert - tagesaktuelle Berichte über den Projektfortschritt, Daten von Bohrlochmessungen und digitale Bilder von Bohrproben. Ein solches Extranet eröffnet neue Formen eines weltweit verteilten Wissensmanagements: die Wissenschaftler können von ihrem Arbeitsplatz aus entscheiden, ob eine bestimmte Gesteinsprobe für eigene Laboruntersuchungen zugeschickt werden soll, oder vorschlagen, welche zusätzlichen Messungen von Interesse wären. Das Clearinghouse ist nicht nur ein Informationsknoten, sondern übernimmt zusätzlich die Funktion als zentraler Kommunikationsserver für multinationale Grossprojekte.