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Schlagwörter:
seismicity, southern Baltic Sea area, focal mechanisms, stress field, synthetic seismograms, magnitude frequencies, macroseismics
DDC:
550 - Earth sciences
Zusammenfassung:
Das Gebiet südlich und östlich der Ostsee weist eine sehr geringe Bebenaktivität auf. Jedoch ist diese nicht vernachlässigbar klein, wie anhand der vier jüngsten Beben gezeigt wird, die Gegenstand dieser Untersuchung sind: in Mecklenburg-Vorpommern nahe Wittenburg, am 19. Mai 2000, Mw = 3,1 und Rostock am 21. Juli 2001, Mw = 3,4 sowie im Gebiet Kaliningrad (Russland) am 21. September 2004 zwei Beben mit Mw = 4,6 und 4,7. Lokalisierungen, Magnituden (ML und Mw und Herdflächenlösungen wurden für die ersten beiden genannten Beben berechnet. Für die Kaliningrad-Beben konnte die Herdtiefe mittels synthetischer Modellierungen bestimmt werden. Die Analyse der makroseismischen Beobachtungen zu den genannten Beben beruht auf der Anwendung einer neu entwickelten Inversionstechnik, die simultan die Lokalisierung sowie die Bestimmung der Herdtiefe und der Epizentralintensität erlaubt. Die anhand der Herdflächenlösungen erhaltenen Orientierungen der maximalen horizontalen Kompressionsspannungen sind in sehr guter Übereinstimmung mit dem bekannten regional unterschiedlich orientierten krustalen Spannungsfeld; d.h. maximale horizontale N-S Kompressionsspannung für das Wittenburg- und das Rostock-Beben und NNW-SSE für die Kaliningrad-Ereignisse. Mögliche Bruchstörungen, die ursächlich mit dem Beben in Verbindung stehen könnten, werden diskutiert. Es wird gezeigt, dass die jüngsten Beben zu keinen signifikanten Änderungen der Magnituden-Häufigkeitsverteilungen führen.